Arthur Machen
Die leuchtende Pyramide
Geschichten über das, was im Verborgenen auf all diejenigen lauert, deren Neugierde nicht vor der Enthüllung dunkler Geheimnisse zurückschreckt.
Die leuchtende Pyramide
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veröffentlicht durch
Elfenbein Verlag
Vorbemerkung
Die vorliegenden Erzählungen von Arthur Machen erscheinen in einer Gesamtausgabe von sechs Bänden mit einer Gesamtlänge von 1256 Seiten im Elfenbein Verlag. Diejenigen, die wie ich alle sechs Bände erwerben, erhalten einen kleinen preislichen Nachlass von 2€ pro Buch, allerdings können die Bände auch separat erworben werden.
Bereits die äußere Erscheinung, d. h. die Einbandgestaltung sowie die Verarbeitung des Festeinbands wirken einladend und besitzen jeweils einen thematischen Bezug zur Romankulisse. Leider weist der schwarze Buchrücken schon nach dem ersten Lesen sichtbare Gebrauchsspuren auf.
Für alle, die einen Einblick in das Werk des walisischen Autors Arthur Machen suchen - das unter anderem in Schriftstellern wie H. P. Lovecraft Bewunderer fand - bietet der Elfenbein Verlag mit ihrer Gesamtausgabe eine gelungene Auswahl.
Inhalt
Der Band enthält eine Auswahl an Kurzgeschichten des walisischen Autors Arthur Machen, die ursprünglich zwischen den Jahren 1895 und 1936 erschienen sind:
- Die leuchtende Pyramide
- Die Unterirdischen
- Die rote Hand
- Die weißen Gestalten
- Die Kinder des Teichs
- N
In der Geschichte „Die leuchtende Pyramide” stoßen zwei Freunde auf eine Abfolge rätselhafter Steinzeichen. Zunächst wollen sie es als einen Kinderstreich abtun, bis einem von ihnen die wahre Bedeutung des unheimlichen Kommunikationsrituals aufgeht und es sie auf die Spur eines verschwundenen Mädchens lenkt, von dem die Einheimischen glauben, ein im Verborgenen lebendes Volk hätte sie entführt.
Die Erzählung „Die Unterirdischen” berichtet von dem Auftauchen verwahrloster Kinder an der Westküste Englands, die Gerüchten zufolge mit einer Reihe von Obszönitäten und Morden in Verbindung stehen.
Beim Fund einer Wandmalerei in einer verlassenen Seitenstraße Londons stoßen die beiden Hauptcharaktere in „Die Rote Hand” auf eine Leiche. Von den Artefakten gleitet, die der Verstorbene bei sich trägt, gelangen sie auf die Spur der Schatzräuber, die in ihrer Schatzsuche die Grenzen des Realen überschritten haben.
„Die weißen Gestalten” erzählt die Geschichte eines Mädchens, das von ihrem Kindermädchen geleitet, mit einer Reihe mythischer Rituale in Kontakt kommt.
„Die Kinder des Teichs” handelt von einem unheimlichen Gewässer und den Verkörperungen verdrängter Erinnerungen, die aus ihm aufsteigen, als sich ein Urlauber zu nah heranwagt.
Die Charaktere der Erzählung „N” schwelgen in Erinnerungen an das alte Stadtbild Londons und stoßen auf die Geschichte eines jungen Mannes, der die Grenzen seiner Wahrnehmung durchbricht, um London in eine zauberische Landschaft zu verwandeln.
Rezension
Im Zentrum der Erzählungen steht meist der unscheinbare oder rätselhafte Hinweis auf das Vorhandensein übernatürlicher Kräfte und Wesen. Die Protagonisten stoßen wie zufällig darauf und lassen sich von ihrer Neugierde leiten, die sie wiederum in Kontakt mit dem Unheimlichen bringt. Dieses Motiv erinnert unter anderem an Machens Roman „Die drei Häscher”. Die Verkörperungen des Unheimlichen sind hierbei vielgestaltig. Machen greift jedoch häufig auf Wesen der Folklore zurück.
Fazit
Aus meiner Sicht bietet der vorliegende Band eine gelungene Einführung in das Werk Machens. Einzelne Themen der Geschichten finden sich in Machens längeren Romanen wieder. Wen sie also ansprechen, dem kann ich „Der Große Pan” oder „Der Schrecken” empfehlen.
Mein klarer Favorit der hier rezensierten Sammlung ist die Erzählung „Die weißen Gestalten”, gefolgt von „N” und „Die leuchtende Pyramide”.
Zusatzinformationen
Titel | Die leuchtende Pyramide * |
geschrieben von | Arthur Machen |
Verlag | Elfenbein Verlag |
Seitenzahl | 197 |
Preis | 22€ |
Bewertung
Die folgende Bewertung schließt die gestalterische Aufmachung des Buchs sowie dessen Preis mit ein. Es handelt sich um meinen subjektiven und unbeeinflussten Gesamteindruck.